Chargennummer
Was ist eine Chargennummer?
Eine Chargennummer wird vergeben, um die Gesamtheit einer Charge zu identifizieren. Sie wird auch als Losnummer bezeichnet und ist meist auf dem Produkt bzw. der Verpackung selbst aufgebracht. Der englische Begriff für Chargennummer ist Lot bzw. Batch.
Welche Rolle spielen Chargen?
Der Begriff Charge bezeichnet die Gesamtmenge eines in einem Produktionsdurchlaufs hergestellten Artikels. Diese muss unter gleichbleibenden Bedingungen produziert sowie verpackt werden. Eine Charge wird auch als Los bezeichnet.
Wofür werden Chargennummern eingesetzt?
Dank Chargennummern ist es möglich, Produkte auch nach deren Auslieferung einen Produktionsvorgang genau zuordnen zu können. Ziel ist die lückenlose Rückverfolgung. Hilfreich ist dies, wenn es zu Mängeln kommt. In diesem Falle ist es möglich, dass der entdeckte Produktionsfehler nicht nur ein einzelnes Produkt, sondern die Erzeugnisse der ganzen Charge betrifft. Fehlerhafte Chargen können also nachverfolgt und schnellstmöglich vom Markt genommen werden.
Worüber gibt eine Chargennummer Auskunft?
Chargennummern informieren darüber:
- wer
- wann
- wo
- mit welchen Maschinen und Rohstoffen
ein Produkt hergestellt hat.
Wo befindet sich die Chargennummer?
Die Chargennummer befindet sich meist auf der Verpackung des Produktes und sollte auf keinen Fall mit dem Barcode oder der EAN-Nummer verwechselt werden.
Wie werden Chargennummern vergeben?
Eine Chargennummer muss immer für einen konkreten Artikel vergeben werden. Dabei muss die Nummer einzigartig und damit eindeutig sein. Chargennummern werden manuell oder automatisiert vergeben, sie müssen bei jeder Bewegung der Ware bzw. bei jeder Veränderung mitgenommen werden und beinhalten das Herstellungsdatum. Chargennummern werden bei der Rückverfolgung entschlüsselt. Grundsätzlich können Unternehmen frei wählen, wie sie die Chargennummer aufbauen, einige Maßgaben erleichtern den Aufbau jedoch:
- Chargennummer ist mit dem verwendeten System, meistens dem ERP-System, kompatibel
- Nummer ist möglichst kurz
- Möglichst keine Sonderzeichen
Beispiele für Chargennummern sind reine Zahlenreihenfolgen und die Kombination aus Buchstaben und Zahlen.
Wie können Chargen rückverfolgt werden?
Die einfachste Möglichkeit, Chargen rückzuverfolgen, bieten ERP-Systeme. Hiermit lassen sich die individuellen Parameter von Produkten detailliert berücksichtigen und somit auslesen. Sollte es nötig sein, können Produkte einfach über die Ermittlung der Chargennummer verfolgt und die nötigen Maßnahmen ergriffen werden.
Für jede Charge die richtige Nummer
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Ist eine Chargennummer Pflicht?
Der Einsatz von Chargennummern ist in beinahe jeder Branche eine Grundlage, um Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. In den meisten Branchen wie z.B. Pharma, Lebensmittel oder Kosmetik sind Chargennummern verpflichtend.
Welche Richtlinien gelten für welche Branche?
Chargennummern in der Medizin
Mit der Inkraftsetzung der Medical Device Regulation (MDR) wurde EU-weit ein Unique Device Identification (UDI) pflicht. Das heißt, es wurde die Pflicht zur Identifizierung und Registrierung von Medizinprodukten implementiert. Ziel ist es, Medizinprodukte effektiv und präzise nachverfolgen zu können.
Chargennummern in der Lebensmittelindustrie
Neben Daten wie der Verkehrsbezeichnung, dem Verzeichnis von Zutaten und Zusatzstoffen, Mindesthaltbarkeitsdatum etc. ist auch die Chargennummer für die Kennzeichnung von Lebensmitteln verpflichtend. Sollte sich herausstellen, dass ein Lebensmittel ein Risiko für Verbraucher darstellen könnte (z.B. durch Verunreinigung), so können über einen Produktrückruf die fehlerhaften Chargen zurückgerufen werden.
Chargennummern in der Pharmazie
In Deutschland regelt das Arzneimittelgesetz (abgleitet von den EU-GxP-Leitfäden) die Kennzeichnungspflicht von Medikamenten. Hier sind neben Daten wie der Arzneimittelbezeichnung, Stärke des Arzneimittels, Darreichungsform etc. auch die Zulassungsnummer des Herstellers und für chargenproduzierte Arzneimittel die Chargenbezeichnung („CH-B") aufzuführen.
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