FEFO
Was ist FEFO?
FEFO ist die Abkürzung für First Expired, First Out. Es handelt sich dabei um eine Lagerstrategie in der Logistik, bei der jeweils Produkte mit dem kürzesten Verfallsdatum oder dem Mindesthaltbarkeitsdatum als erstes das Lager verlassen.
Was ist der Unterschied zwischen FEFO und FIFO?
Bei der Lagerstrategie FIFO, also First In – First Out, ist ausschließlich der Einlagerungszeitpunkt ausschlaggebend. FEFO hingegen berücksichtigt zusätzlich das Mindesthaltbarkeits- oder das Verfallsdatum.
Warum ist FEFO wichtig?
Das FEFO-Prinzip ist besonders für Unternehmen aus der Lebensmittelbranche von Vorteil, da die Lagerstrategie auf den effizienten Umgang mit verderblichen Waren abzielt. Folgende wesentlichen Vorteile hat FEFO gegenüber anderen Lagerstrategien:
- Optimierter Unternehmensgewinn und geringerer Kostenaufwand, da weniger verdorbene Waren anfallen.
- Vorgaben und Regularien aus der Lebensmittelbranche werden eingehalten.
- Lebensmittelverschwendung wird vermieden.
- Das Risiko des Wertverlusts eingelagerter Waren ist geringer, da diese über die Logistik schnell das Lager verlassen.
- Das Lagerrisiko wird reduziert, da keine langfristige Lagerung stattfindet.
In welchen Branchen wird FEFO angewendet?
Das Verfahren FEFO hat besonders in Branchen, in denen verderbliche oder kurzlebige Produkte verwendet werden, große Bedeutung. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um folgende Industrien Lebensmittel und Pharma.
Was ist ein Beispiel für FEFO?
Ein typisches Beispiel für den Einsatz der Lagerstrategie FEFO ist der Umgang mit frischem Obst im Supermarkt. Früchte werden so platziert, dass sich ältere Produkte weiter vorne, frisch eingetroffene Ware eher weiter hinten befinden, um sicherzustellen, dass die verderblichen Produkte schneller verkauft werden. Zudem greifen Kundinnen und Kunden so stets zu frischem Obst.
Wie führt ein Unternehmen FEFO erfolgreich im Lager ein?
Um das FEFO-Prinzip erfolgreich einzuführen, sollten Unternehmen folgende Schritte durchlaufen:
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1. Mitarbeiterschulungen
Damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Verfahren FEFO, die damit verbundenen Aufgaben sowie den Umgang mit verderblichen Waren kennen, sollten sie vorab umfassend geschult werden.
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2. Einrichten des Lagers
Das Lager sollte so eingerichtet werden, dass solche Produkte, deren Haltbarkeit kürzer ist, weiter vorne liegen und leicht zugänglich sind. Produkte, die länger im Lager liegen können, sollten weiter hinten platziert sein.
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3. Eindeutige Kennzeichnung
Um den Status eines jeden Produktes unkompliziert erkennen zu können, sollten die gelagerten Güter eindeutig gekennzeichnet sein. Dafür dienen zum Beispiel Etiketten oder farbliche Markierungen.
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4. Einsatz von Software
Software, die die Lagerung unterstützt, erleichtert die Einhaltung der FEFO-Strategie. Typischerweise setzen Unternehmen dafür auf eine ERP-Lösung, die Lagerbestände effizient verfolgt und den Überblick über Haltbarkeitsdaten ermöglicht.
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5. Prozesse überwachen und optimieren
Um die FEFO-Strategie langfristig effizient umzusetzen, sollten Unternehmen diese überwachen. So lassen sich Optimierungspotenziale erkennen und umsetzen.
Waren rechtzeitig verarbeiten
Verderbliche Waren müssen zeitnah verarbeitet und genutzt werden. Um das zu gewährleisten, hilft unsere ERP-Branchenlösung YAVEON ProBatch.
Welche Herausforderungen kann die Lagerstrategie FEFO erzeugen?
Herausforderungen, die bei der Lagerstrategie FEFO häufig aufkommen sind:
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1. Die Lagerverwaltung ist zu komplex
Das Lager effizient und übersichtlich zu überwachen, bedarf kontinuierlicher Überwachungsarbeit. Wird die Kontrolle vernachlässigt, verlieren Unternehmen den Überblick, was die Effizienz der Lagerstrategie vermindert.
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2. Den Beteiligten fehlt das nötige Know-how
Die Anwendung der FEFO-Strategie gerät schnell an ihre Grenzen, wenn die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht ausreichend geschult sind. Um das dauerhaft zu bewerkstelligen, müssen Unternehmen ausreichend Zeit und Ressourcen zur Verfügung stellen.
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3. Produkte sind nicht ausreichend gekennzeichnet
Um Produkte bzw. deren Verwendung sinnvoll einplanen zu können, müssen sie vorab übersichtlich und nachvollziehbar gekennzeichnet werden. Fehlen solche Kennzeichnungen, kommen Fragen auf, es kommt zu Verwirrung und die Funktionsweise der Lagerstrategie wird beeinträchtigt.
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4. Unnötige Lagerhaltung und Verfall
Je nach Nachfrage kann es dazu kommen, dass gelieferte frische Produkte verfallen und entsorgt werden müssen. Das erzeugt nicht nur Arbeit, sondern auch Kosten. Schließlich wurden die Produkte beim Kauf bezahlt und auch die Entsorgung verursacht Kosten.
Was sind andere Lagerstrategien?
Einige typische Lagerstrategien sind:
- FiFo: First In, First Out
- LiFo: Last In, First Out
- JIT: Just-in-Time
- HiFo: Highest In, First Out
- LoFo: Lowest In, First Out
- Chaotische Lagerhaltung
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