Qualitätssicherung
Was ist Qualitätssicherung?
Qualitätssicherung (engl. Quality Assurance) ist der Vorgang, mit dem Unternehmen sicherstellen, dass die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen gleichbleibend hoch ist und die Kundenanforderungen erfüllt werden. Neben Kunden gilt das ebenso für Mitarbeiter und Lieferanten.
Welche Aufgaben gehören zur Qualitätssicherung?
Qualitätssicherung umfasst organisatorische sowie technische Maßnahmen, mit denen die Prozesse gleichbleibend aufrechterhalten werden, die der Produktion von Produkten bzw. der Bereitstellung von Dienstleistungen dienen. In der Regel handelt es sich dabei um alle Prozesse, die Teil der Wertschöpfungskette sind.
Zu den organisatorischen Aufgaben gehört im Wesentlichen:
- Beschreibung der Tätigkeiten in der Wertschöpfungskette
- Arbeitsschritte überprüfen
- Test-, Mess- und Sicherungsverfahren festlegen
- Mitarbeiterschulungen
- Richtlinien für Produktion, Sicherheits- sowie Hygienestandards festlegen
- Maßnahmendokumentation
Zu den technischen Aufgaben gehört im Wesentlichen:
- Maschinelle Prozesse überwachen
- Test-, Mess- und Sicherungsverfahren
- Ergebnisse prüfen als Qualitätskontrolle
Was ist das Ziel der Qualitätssicherung?
Qualitätssicherung verfolgt das Ziel, Einflüsse, die sich möglicherweise auf die Qualität eines Endproduktes auswirken können, rechtzeitig zu erkennen und sie zu beseitigen. Damit stellt die Qualitätssicherung sicher, dass Qualitätsmanagement-Vorgaben eingehalten und umgesetzt werden.
In welchen Bereichen und Branchen wird auf Qualitätssicherung gesetzt?
Qualitätssicherung kommt in allen Bereichen und Branchen zu Einsatz, in denen ein Qualitätsmanagement gefordert ist, besonders wichtig ist das im regulierten Umfeld. Letztendlich ist Qualitätssicherung jedoch für jedes Unternehmen ein enorm wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags, um Kundenzufriedenheit sicherzustellen.
Typische Branchen für Qualitätssicherung sind:
- Pharma
- Chemie
- Medizintechnik
- Krankenhäuser und Einrichtungen zur Pflege
- Automobil- und Flugzeugbau
- Lebensmittel
- Kosmetik
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Welche Norm legt die Qualitätssicherung fest?
Die ISO 9001 ist die Norm, die im Qualitätsmanagement am häufigsten herangezogen wird. Sie regelt die Mindestanforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem. Unternehmen müssen diese umsetzen, um die Anforderungen von Kunden sowie an die Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu erfüllen. Die ISO 9001 hat das Ziel, Prozesse zu optimieren und damit deren Sicherheit zu gewährleisten. Sie ist damit Basis einer funktionierenden Qualitätssicherung.
Welche Arten der Qualitätssicherung gibt es?
Die wesentlichen Arten der Qualitätssicherung die statistische und die dynamische Qualitätssicherung.
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1. Statische Qualitätssicherung
Statische Qualitätssicherung legt fest, dass definierte Qualitätsparameter, die der Beschreibung von Prozessen und Produkten dienen, im Rahmen einer festgelegten Bandbreite schwanken dürfen. Statistische (Statistical Process Control) sowie computergestützte Verfahren (Computer-Aided Quality) und externe Auditoren prüfen, ob die Parameter eingehalten werden. Die daraus entstehenden Prüfberichte formulieren Handlungsbedarfe. Nach außen können Unternehmen mit dieser Methode nachweisen, dass die Mindestvorgaben der Qualitätssicherung im betrachteten Qualitätsbereich zuverlässig erbracht werden.
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2. Dynamische Qualitätssicherung
Bei der dynamischen Art verläuft die Qualitätssicherung entlang eines Optimierungskreislaufs. Dabei werden Ist-Zustände erhoben und ausgewertet und mit Soll-Zuständen verglichen. Diese Werte basieren auf Messwerten, die auf Basis statistischer Verfahren oder Kundenbefragungen gewonnen wurden. Werden Abweichungen festgestellt, sind im Rahmen der Qualitätssicherung Maßnahmen zur Verbesserung zu treffen (häufig in Form einer Balanced Scorecard).
Welche Methoden gibt es in der Qualitätssicherung?
Zudem gibt es in der Qualitätssicherung zahlreiche Methoden. Zu den bekanntesten gehören:
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1. Fehlersammelkarten
Eine Fehlerkarte ermöglicht attributive Prüfung, bei der jedoch nur die Anzahl der Fehler ausgewertet werden kann. Sie liefert wertvolle Einblicke, im Produktionsprozesse langfristig zu optimieren.
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2. Verfahrensdokumentation
Wichtig in der Qualitätssicherung kann auch die Dokumentation sein. Dokumentierte, geplante und realisierte Verfahren ermöglichen es festzustellen, wie Prozesse ablaufen. Sie sind so messbar.
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3. Auditierungen
In der Qualitätssicherung dienen Audits dazu, verschiedene Parteien wie Zulieferer aber auch das eigene Unternehmen auf Normkonformität zu prüfen. Eine hohe Normkonformität kann dafür sorgen, dass Produkte und Dienstleistungen qualitativ hochwertiger sind.
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4. Analyse von Messsystemen und Prüfprozesseignung
Diese beiden Methoden stellen sicher, dass sich Messsysteme bzw. Prüfmittel eignen und Messungen ohne externen Einfluss möglich sind.
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5. Analyse von Fehlermöglichkeiten und dem Einfluss von Fehlern
Die genannten Methoden analysieren die Möglichkeit, dass bzw. ob Fehler eintreten. Prozesse können dann dementsprechend angepasst werden, um diese Fehler zu vermeiden.
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6. 8D-Report
Ein 8D-Report steht für acht Disziplinen bzw. Prozessschritte, die zwischen Lieferant und Kunde durchlaufen werden, wenn es zu einer Reklamation kommt. Der 8D-Report wird dabei als Dokument ausgetauscht. 8D-Reports ermöglichen es, Probleme schematisch nach dem PDCA-Zyklus (Plan, Do, Act, Check; Konzept, um Prozesse kontinuierlich zu verbessern) zu untersuchen und passende Lösungen zu finden. Die Fehlerbehebung erfolgt somit mit:
- Sofortmaßnahmen
- der Ermittlung von Ursachen
- Maßnahmen, die Fehler abzustellen
- der Absicherung, dass Fehler wiederholt auftreten.
Was ist der Unterschied zwischen Qualitätsmanagement, Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung?
Qualitätsmanagement beschreibt alle Maßnahmen, die der Absicherung einer Mindestqualität von Produkten und Dienstleistungen dienen.
Qualitätssicherung ist prozessbezogen und beschäftigt sich mit der Planung von Prüfmechanismen wie Prüfkonzepten, Prüf- und Messsystemen über die komplette Wertschöpfungskette bzw. den kompletten Herstellungsprozess hinweg. Somit ist die Qualitätssicherung eine Phase des Qualitätsmanagements.
Auch die Qualitätskontrolle ist ein Teil des Qualitätsmanagements. Im Gegensatz zur Qualitätssicherung ist sie aber produktbezogen. Ihr Ziel ist es, die Qualität eines fertigen Produkts durch bestimmte Prüfmechanismen zu gewährleisten. Die Qualitätskontrolle kommt also nachsorgend am Ende des Herstellungsprozesses zum Tragen, wohingegen Qualitätssicherung vorbeugend eingesetzt wird.
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