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Wertschöpfungskette

Wert­schöp­fungs­­kette

Was ist eine Wertschöpfungskette?

Die Wertschöpfungskette beschreibt die Reihenfolge aller Fertigungs- und Vermarktungsstufen eines Produktes von der Rohstoffgewinnung bis zum Verkauf an Endverbraucher. Dieser Prozess umfasst Rohstoffbeschaffung, Verarbeitung, Logistik und Vertrieb.

Welches Ziel hat eine Wertschöpfungskette?

Eine Wertschöpfungskette erleichtert es, ein Unternehmen in seiner Gesamtheit zu analysieren. Einzelne Abteilungen bzw. deren Leistung können demnach einfacher mit konkurrierenden Unternehmen verglichen werden. Indem relevante Aktivitäten mit maximalem Nutzen umgesetzt werden sollen, ergibt sich die Chance, die Wettbewerbsfähigkeit auszubauen. Das fixe Ziel einer Wertschöpfungskette ist es also, Prozesse effizienter zu gestalten, langfristig angelegte Strategien zu entwickeln und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.

Welche Arten von Wertschöpfungsketten gibt es?

Es wird zwischen einer horizontalen und einer vertikalen Wertschöpfungskette unterschieden.

  • Horizontale Wertschöpfungskette: Der Kunde integriert und optimiert seinen Informations- sowie Warenfluss vom eigenen Unternehmen bis hin zu den Lieferanten.
  • Vertikale Wertschöpfungskette: Stellt sicher, dass der Informations- sowie Datenfluss von Vertrieb, Produktentwicklung und bis hin zur Logistik funktioniert.

Was gehört alles zur Wertschöpfungskette?

Michael Porter gilt als Entwickler des Modells der Wertschöpfungskette. Wertschöpfungsketten bestehen ihm nach aus zwei Elementen:

  1. Einzelne, Wert schaffende Aktivitäten
  2. Gewinnspanne (Marge)
Wertschöpfungskette mit unterstützenden Primäraktivitäten

Er unterteilt die Aktivitäten der Wertschöpfung in primäre sowie in unterstützende Aktivitäten:

Primäraktivitäten

Tätigkeiten mit direktem Bezug auf die Erstellung von Produkten oder auf Dienstleistungen.

  • Eingangs- und Ausgangslogistik
  • Operationen
  • Marketing und Sales
  • Kundendienst

Unterstützende Aktivitäten

Werden benötigt, um primäre Aktivitäten ausüben zu können.

  • Infrastruktur von Unternehmen
  • Personalwirtschaft
  • Entwicklung von Technologien
  • Beschaffung

Es ist jedoch zu beachten, dass diese Aufteilung dem Grundmodell entspricht. Die Einteilung unterscheidet sich für jedes Unternehmen individuell.

Wie wird eine klassische Wertschöpfungskette erstellt?

Bei der Erstellung einer Wertschöpfungskette ordnen Unternehmen die Tätigkeiten den Aktivitätstypen „primär“ und „unterstützend“ zu. Diese wiederum werden dann verschiedenen Eigenschaften zugeordnet:

  • Direkt: Die Aktivität dient direkt der Leistungserstellung, zum Beispiel die Endmontage
  • Indirekt: Die Aktivität stellt sicher, dass direkte Tätigkeiten kontinuierlich ausgeführt werden können, zum Beispiel durch Instandhaltungsmaßnahmen
  • Qualitätssichernd: Die Aktivität gewährleistet, dass die Qualität der direkten sowie indirekten Aktivitäten erhalten wird

Den Kategorien entsprechend werden die Schritte der Wertschöpfungskette also erarbeitet und angereiht. Ob Pharma, Medizintechnik, Automobil oder Chemie: Wertschöpfungsketten können in jeder Branche helfen.

Wo beginnt die Wertschöpfungskette?

Jede Wertschöpfungskette beginnt beim Rohstoff, der für ein Produkt oder eine Dienstleistung benötigt wird. Endpunkt ist die Übergabe des fertigen Produktes oder der Dienstleistung an den Kunden.

Was ist ein Beispiel für eine Wert­schöpfungs­kette?

Ein typisches Beispiel: Um ein Auto zu bauen und zu verkaufen, müssen zunächst die Teile hergestellt und beschafft werden. Im nächsten Schritt werden diese durch Personal und mit Aufwand zusammengesetzt, bis das Auto fertiggestellt ist. Es wird nun an den Kunden ausgeliefert. Dieser hat nach dem Erwerb außerdem Anspruch auf einen Ansprechpartner bei Fragen oder möglichen Reklamationen.

Welche Aufgaben erfüllt die Wert­schöpfungs­kette?

Eine klassische Wertschöpfungskette ist dafür zuständig:

  • Wertschöpfungsaktivitäten zu analysieren
  • Unternehmensinterne Prozesse zu verbessern
  • Interne Prozessabläufe zu analysieren
  • Wettbewerbsvorteile zu erkennen und zu nutzen

Wie läuft die Analyse einer Wertschöpfungs­kette ab?

Bei der Analyse der Wertschöpfungskette werden die primären und die unterstützenden Aktivitäten der Wertschöpfung identifiziert, durch die das Endprodukt dann Mehrwert erhält. Im Anschluss werden diese Aktivitäten analysiert mit dem Ziel, Kosten zu senken, Marktvorteile zu erarbeiten oder Effizienz zu steigern.

Was ist der Unterschied zwischen einer Wert­schöpf­ungs­­kette, einer Lieferkette und der Supply Chain?

Während eine Wertschöpfungskette zusammenhängende Aktivitäten des Prozesses der Gütererstellung wiedergibt, bezieht sich eine Lieferkette darauf, Aktivitäten zu integrieren. Es handelt sich dabei um solche Aktivitäten, die Teil des Beschaffungs-, Umwandlungs- sowie Logistikprozesses sind. Die Supply Chain hingegen wird im Deutschen als Lieferkette bezeichnet und beschreibt den Lieferprozess von der Kundenbestellung über die Lieferung bis zur Bezahlung von Produkt oder Dienstleistung.

Welche Rolle spielen digitale Wert­schöpfungs­ketten?

Eine digitale Wertschöpfungskette erläutert die einzelnen Stufen, die von der Entwicklung bis hin zur finalen Auslieferung eines Produktes durchlaufen werden. Zudem fallen anschließende Serviceleistungen darunter. Typischerweise handelt es sich dabei um folgende Schritte:

  1. Digitalisierungsstrategie festlegen
  2. Verantwortlichkeiten zuteilen
  3. Basis für eine Infrastruktur schaffen
  4. Partnerlandschaft ausbauen
  5. Schaffen von „Digital Value Adds“ …
  6. … die sichtbar werden als digitale Organisation und innovatives Geschäftsmodell

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Autor

PreSales Consultant und ehemaliger Microsoft Dynamics 365 Business Central Projektleiter- Hannes kennt das ERP-Umfeld und den kompletten Ablauf eines ERP-Projekts aus dem Effeff. Während der Arbeit gibt er immer 120% und ist erst dann zufrieden, wenn es der Kunde auch ist.

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